KAP. 2. BERESCHIT - בראשית ב von Rabbi Samson Raphael Hirsch

V. 1. Es waren also der Himmel und die Erde und ihr ganzes Heer zum Ziele geführt. 2. Da vollendete Gott mit dem siebten Tage sein Werk, das er gemacht hatte, und hörte mit dem siebten Tage von jeglichem seinem Werke, das er gemacht hatte, auf. 3. Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn; denn mit ihm hatte er von allem seinem Werke aufgehört, welches Er, Gott, ins Dasein gesetzt hatte, es fort zu gestalten. 4. Dies sind die Erzeugnisse des Himmels und der Erde, die bereits in ihrer Erschaffung, mit dem Tage, an welchem Gott Erde und Himmel gestaltete, gegeben waren. 5. Alles Wachsthum des Feldes war noch vor dem Werden auf der Erde, und alles Kraut des Feldes noch vor dem Wachsen; denn es hatte Gott noch nicht regnen lassen auf Erden, und der Mensch war nicht da, den Menschen-Boden zu bearbeiten. 6. Und ein Dunst stieg fortwährend von der Erde auf, und tränkte die ganze Fläche des Menschen-Bodens. 7. Da bildete Gott den Menschen, Staub von dem Menschen-Boden, und hauchte in sein Antlitz Odem des Lebens, und so‎ ward der Mensch zu einer lebendigen Persönlichkeit. 8. Und es pflanzte Gott einen Garten in Eden zu Osten und setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte. 9. Jeglichen Baums ließ Gott aus dem Menschen-Boden wachsen, reizend für den Anblick und gut für den Genuß, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und auch einen Baum der Erkenntniß was gut sei und bös. 10. Und ein Strom geht von Eden aus den Garten zu tränken, und von dort trennt er sich und wird zu vier Ursprüngen. 11. Des Einen Namen ist Pischon, es ist dies derjenige, welcher das ganze Land Chawila einschließt, woselbst das Gold ist; 12. Das Gold dieses Landes ist gut; dort ist auch der Bedolach und der Schohamstein. 13. Der Name des zweiten Stromes ist Gichon es ist dies derjenige, der das ganze Land Kusch einschließt. 14. Der Name des dritten Stromes ist Chidekel; es ist dies derjenige, welcher Aschur zu Osten fließt, und der vierte Strom ist der Euphrat. 15. Gott nahm den Menschen und stellte ihn in den Garten Eden, ihn zu bearbeiten und zu hüten. 16. Und es legte Gott dem Menschen das Gebot auf: von jeglichem Baume des Gartens darfst du sehr wohl essen; 17. aber von dem Baume der Erkenntniß dessen, was gut und bös ist, sollst du nicht essen; denn an dem Tage, an welchem du von ihm issest, mußt du sterben. 18. Gott sprach, es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei, ich will ihm eine Hilfe schaffen, wie sie sich ihm gegenüber eignet. 19. Da trieb Gott alles Thier des Feldes und alles Geflügel des Himmels von der Menschen-Erde zusammen und brachte sie zum Menschen, damit er sehe, was er sich nennen werde, und Alles, wie sich’s der Mensch als lebendiges Wesen nennt, das ist sein Name. 20. Der Mensch nannte allem Viehe und allem Geflügel des Himmels und allem Thier des Feldes Namen, aber für einen Menschen fand er keine entsprechende Hilfe. 21. Da ließ Gott eine Betäubung über den Menschen fallen als er schlief, nahm eine von seinen Seiten und schloß Fleisch an deren Stelle. 22. Sodann gestaltete Gott die Seite, die er von dem Menschen genommen hatte, zum Weibe und brachte sie zum Menschen. 23. Da sprach der Mensch: Diese endlich ist es! Bein von meinem Beine und Fleisch von meinem Fleische! Diese mag Männin genannt werden, denn von einem Manne ward diese genommen. 24. Darum verläßt der Mann seinen Vater und seine Mutter und schließt sich seinem Weibe an, und sie werden zu Einem Fleische. 25. Es waren beide, der Mensch und sein Weib, nackt und sie schämten sich nicht.