Chanukka

Über das Chanukkafest
Diese Fest wird am 25. Tage des Monats Kislev, November , gefeiert und dauert acht Tage. Judas Maccabäus hat an diese, Tage den Tempel, der wie der Altar von den Syrern verunreinigt worden war, wieder von den Gräueln reinigen, den Altar umreißen und einen neuen bauen und deswegen ein großes Dankfest anstellen lasse. 1. Macc. 6,38 und 59. Es heißt auch das Fest der Hasmonäer. Ferner gibt man (Talmud, Tractat Sabbath, Kap. 2, fol.21) als Ursache dieses Festes an: Bei der Reinigung des Tempels fand man einen Krug mit Öl in der Erde versteckt und mit dem Siegel des Hohepriester versehen; dieser Krug habe wundervoll auf acht Tage hingereicht, obschon das Öl darin nur für einen Tag genug war, aber die Lampen gingen nicht aus und brannten acht Tage lang immer fort, bis neues Öl, woran Mangel war, bereitet wurde; deshalb werden besonders Öllichter, aber auch Wachslichter angezündet, in der Synagoge sowohl als in den Häusern, für jede Mannsperson den ersten Abend ein Licht, den zweiten Abend zwei u.s.w. Man isst gewöhnlich Milch und Käse in dieser Zeit, weil Judith, als sie den Holofernes töten wollte, ihm Milch und Käse zu essen gab, um ihn schläfrig zu machen!? Die ganzen acht Tage wird in den dreimaligen täglichen Gebeten (den Tephillah, den 18 Gebeten) nach dem Modim, dem 17. Gebete, eine eigene Erzählung, welche die Ursache dieses Festes enthält, vorgelesen und Gott deswegen gelobt. (Auch in dem Tischgebet nach der Mahlzeit geschieht dies.) Man darf nicht fasten, im Gegenteil soll man sich gütlich tun in diesen Tagen. Das Lichtanzünden ist strenge Vorschrift; die Armen, welche von der Armenanstalt genährt werden, müssen sich Geld dazu leihen oder etwas verkaufen, um Öl zu Chanukkalichter kaufen zu können. Die Lichter müssen in einer Reihe brennen und nicht weit von der Tür gestellt werden. In der ersten Nacht werden drei Segensprüche dabei gesprochen. Über das Anzünden, über die Wunder, welche in dieser Zeit geschehen sind, und über das Erleben dieser Zeit; dieser dritte Segenspruch wird aber nur am ersten Abend gesprochen. die Lichter werden von der Rechten zur Linken angezündet. Ist Jemand auf Reisen, so muss er dem jüdischen Wirt, bei dem er sich des Abends befindet, etwas Geld für die Chanukkalichter geben. Kinder von sechs bis sieben Jahren müssen schon dies Gesetz beobachten. Hat Jemand nicht Geld genug, um ein Shabbath- und auch Chanukkalicht kaufen zu können, so soll er das Shabbathlicht kaufen (des Hausfriedens wegen, weil es schmerzhaft ist, im Finstern sitzen zu müssen, denn die Chanukkalichter brennen nicht lange, höchstens eine kleine Stunde). Hat er Geld für Beides, aber nicht für Shabbathwein, so soll er diesen lassen, ebenso beim Wein zur Habdalah. An einem jeden Tage des Festes wird das große Loblied ganz gesungen, (doch) der 6. Psalm nicht gebetet. Jeden Tag dieses Festes wird in der Thora drei Personen vorgelesen aus dem 4. B. M. 7. Dieses Kapitel wird in acht Abteilungen vorgelesen, jeden Tag eine. Man darf bei dem Schein dieser Lichter nicht arbeiten, auch dürfen  die Frauen nicht nähen. Fällt der Shabbath, Neumond und Chanukka auf einen und denselben Tag, so werden drei Thoras herausgenommen, in der ersten werden sechs Personen, die Parscha, welche an der Reihe ist, in der zweiten wird dem Siebenten aus dem 4. B. M. 28,9 bis 16, in der dritten das, was vom 7. Kap. des 4. B.M. an der Reihe des Tages ist, und die Hafthora aus Zach. 2,14 bis zum 8. Vers des 4. Kap. gelesen.