Rosch Haschanah

Über Rosch Haschanah.
Es ist der Gebrauch, von dem Monat Elul an bis Jom Kippur, den zehnten Tag des folgenden Monats Tischri, des Morgens früh aufzustehen (in der dritten Nachtwache des Himmels), in die Synagoge zu gehen und Gebete u.s.w. zu sprechen; denn am Ende jeder Nacht ruht Gott in dieser Welt und es ist alsdann eine günstige Zeit, dass die Gebete um Vergebung erhört werden. In Europa fängt man jedoch erst etwas später mit dem Frühaufstehen an, aber mit dem Blasen ins Horn fängt man auch in Europa gleich nach obiger Zeit an, und zwar des Morgens und des Abends nach dem Gebet in der Synagoge. Ein Trauender über den Tod der Eltern oder Geschwister darf die ersten sieben Tage nicht in die Synagoge gehen, außer den Tag vor Neujahr, an welchem sehr viele Gebete gesprochen werden. Die Gemeinde soll in dieser Zeit sich besonders bestrebt, einen Vorsänger zu suchen, der durch Gelehrsamkeit und Frömmigkeit würdig ist, die Gebete an diesen und an den Feiertagen (Rosch Haschanah Jom Kippur) zu verrichten; auch soll er wenigstens dreißig Jahre alt und verheiratet sein; indessen ist ein jeder dazu fähig, welcher der Gemeinde angenehm ist. Will sich Jemand gewaltsam hinzudrängen, so antwortet man kein Amen auf seine Gebete. Es ist der Gebrauch, dass man am Tag vor Neujahr fasten (sogar Kinder). Ganz Fromme fasten bis den Tag vor Jom Kippur (Die Tage von Rosch Haschanah bis Jom Kippur inklusive werden die zehn Bußtage genannt). Man wäscht, reinigt, badet sich (mit Untertauchen) und scheert Kopf- und Barthaare, man besucht die Begräbnissplätze, betet daselbst und gibt Almosen; alles am Tage vor Rosch Haschanah. Von Rosch Haschanah an bis Jom Kippur sagt man in den Gebeten, statt der heilige   G’tt,   der heilige   König   und der König übers Gericht. Einige verrichten ihre Gebete am Rosch Haschanah kniend, sie müssen aber am Ende eines jeden Gebets, welches mit dem Worte   Baruch   anfängt, sich wieder aufrichten und wieder bücken oder knien; es ist der allgemeine Gebrauch, dass man sich am Rosch Haschanah gegenseitig wünscht: Du mögest gut angeschrieben werden (bei G’tt) zum neuen Jahr.
 Es ist der Gebrauch an Rosch Haschanah des Abends, d.h. den Abend vorher, einen Widder- oder Schafskopf, süße Früchte und süße Speisen, Fische zu esse, aber keine Nüsse und keine saueren Speisen. Die Ursache des Schafskopfessens ist, dass Gott dem Abraham den Widder zeigte, als er Isaak opfern wollte, oder nach einer anderen Version: Gott wird Israel zum Haupt und nicht zum Schwanze machen. (5. B. M. 28.13.) Beim Essen desselben spricht man: Es sei dir wohlgefällig, o Gott, dass wir zum Haupt und nicht zum Schwanze werden. Fische isst man deshalb, damit die Verdienste und guten Werke wie die Fische im Meer sich vermehren mögen. Nüsse isst man deshalb nicht, weil das Wort zvga  Eggos (Nuss) und ebenso das Wort   aux   Chet (eine Sünde) 17 in der Zahl hat. Süße Sachen isst man z.B. Rüben (die Verdienste sollen sich vermehren), Knoblauch, Mangold, Datteln, Kürbis, Granatäpfel. Beim Essen dieser Früchte sagt man einen besonderen Spruch, z.B. Israels Feinde sollen ausgerottet werden u.s.w., unsere Verdienste vor deinem Angesicht soll vorgelesen und das schlimme Urteil von dem Gerichte (im Himmel) soll zerrissen werden; unsere Verdienste sollen sich vermehren, wie die Kerne in Granatäpfeln; in dem Spruche kommt  immer das hebräische Zeitwort mit dem Namen dessen, was man isst, überein (Wortspiele.) Das Gewöhnliche ist, dass man einen süßen Apfel in Honig getunkt isst und dabei spricht: Das neue Jahr soll uns so süß wie Honig werden.
 Des Nachmittags geht man an einen Fluss, wendet alle Taschen um und schüttet die Krumen in denselben ins Wasser, und spricht dabei: wirf, o Gott, in die Tiefe des Meeres alle unsere Sünden. Micha 7,19 auch sagt man erst den 18. Vers: wer ist ein G’tt so wie du u.s.w. Man schläft auch nicht an Rosch Haschanah bei Tag, jedoch Nachmittag ist es erlaubt, weil dann der gute Engel durch das viele Beten und Flehen schon bewegt wurde, unser Fürsprecher bei G’tt zu werden.
 An Rosch Haschanah wird das große Loblied nicht gesungen, auch nicht an Jom Kippur, aber man sagt das bekannte Bußgebet aux li Al Chet genannt, es sind in allem 44 Benennungen von verschiedenen Sünden, welche man des Jahres über getan haben oder doch getan haben könnten und Gott deshalb um Vergebung bitten, die Wörter Weal chet heißen: und wegen der Sünde u.s.w., das Sündenregister ist in drei Abteilungen, zwischen jeder wird Gott um Vergebung gebeten. Beim Schluss der dritten Abteilung wird nun noch im Allgemeinen gebetet für die verschiedenen Sünden, wegen welcher zur Zeit  des Tempels, dies oder jenes Opfer gebracht werden musste, und wegen der 13 Sünden, auf welche die Strafe von 39 Schlägen oder der Tod durch Gottes Hand (ein unnatürlicher, plötzlicher Tod) gesetzt ist, oder die Ausrottung, Verbannung, Kinderlosigkeit, oder eine von den gewöhnlichen vier Todesarten, welche das Gericht, nach dem die Sünde war, bestimmte, z.B. Steinigung, Verbrennung, Kopfabschlagen mit dem Schwert oder Hängen. Bei einer jeden Benennung der 44 Arten von Sünden schlägt man sich an die Brust.
  Es gibt noch ein oder vielmehr 44 Gebete, jedes Gebet fängt mit dem Worten an: unser Vater, unser König, Abienu Malkenu.  Das erste heißt nun weiter: wir haben gesündigt vor dir, das zweite, wir haben keinen König, als nur dich allein. Das dritte, verfahre mit uns (gut) deines Namens wegen. Das vierte, lass das  neue Jahr ein gutes für uns sein u.s.w. Dies Gebet wird jedoch nur in den zehn Bußtagen nach dem Gebet des Morgens und des Abends, aber nicht am Freitag des Abends, auch nicht am Vorabend vor Jom Kippur gesprochen. An Rosch Haschanah bleibt man bis Mittag in der Synagoge, so lange soll man nämlich mit dem Gebet u.s.w. anhalten. An diesem Tage werden zwei Thoras aus dem Heiligen Schrank genommen, aus der ersten werden fünf Personen vorgelesen im 1. B M. 21, das ganze Kapitel und der Maftir im 1. Sam. 1 das ganze Kapitel und Kapitel 2,1 . 11. Am zweiten Tage von Rosch Haschanah, in der ersten  Thora 1. B. M. 22, das ganze Kapitel, den Maftir in der zweiten Thora wie am ersten Tage,  die Hafthora in Jerem. 31,2, 20.
 In einigen Städten ist der Gebrauch, dass der, welcher das Blasen verrichtet, einer von den fünf Ausgerufenen ist. Wenn eine Beschneidung an diesem Tage ist, so geschieht solche zwischen dem Vorlesen in der Thora und dem Blasen. Das Blasen muss stehend geschehen, auf der Bimah, einer Erhöhung in der Mitte der Synagoge, auf der auch das Vorlesen geschieht. Vor dem Blasen müssen zwei Segensprüche gesprochen werden, erstens, dass du (G’tt) uns das Blasen befohlen hast, und zweitens, dass du (G’tt) uns diese Zeit erleben ließest. Der Schofar, das Horn muss in der rechten Hand und aufwärts (nach dem Himmel gekehrt) gehalten werden, und zwar wird in drei Abteilungen geblasen: die erste zwölfmaliges Blasen, nämlich: Tekiah, Schebarim, Teruah, Tekiah, das erste ist ein einfaches Blasen, ein vom Anfange bis zu Ende sich gleich bleibender Ton. Das zweite ist ein gebrochenes  Blasen, in kleinen Tönen,  z.B. wie kleine Stöße in eine Trompete. Das dritte muss einen vermischten Ton von sich geben, z.B. wie wenn man in ein Hirtenhorn bläst, das vierte, wie das erste. dies wird nun noch zweimal wiederholt, so dass im Ganzen Zwölfmahl geblasen wird, und dann ist die erste Abteilung zu Ende. Der Rabbiner, welcher auf der Bimah sitzt und dem Blaser jedes Mal vorsagt, wie er blasen soll, damit er sich nicht irre, spricht am Ende der ersten Abteilung zu demselben bs Schew (halt inne). Die zweite Abteilung ist ein neunmaliges Blasen: 1. 2. 1. Tekiah, Schebarim, Tekiah, und zweimal wiederholt. Dann wird wieder vom Rabbiner Scheb (halte inne) gesprochen. Die dritte Abteilung ist ein abermaliges neunmaliges Blasen Tekiah, Teruah, Tekiah 1. 3. 1. Die letzte Tekiah ist eine lange, länger als gewöhnlich. Während des Blasens spricht der Rabbiner   kabbalistische Gebete.  Das Blasen ist an gewisse Engel gerichtet; das  erste  zu dem Engel  Scharschia,  der soll nämlich dies Blasen annehmen und daraus eine Krone flechten und solche Gott auf das Haupt setzen, damit er ihnen gnädig sein möge. Der Blaser betet auch vor dem Anfange des Blasens, bevor er die zwei oben erwähnten Segensprüche spricht, leise und mit großer Andacht, es fängt dies Gebet mit den Worten an:   Jehi Razon.   Es sei dir (G’tt) wohlgefällig u.s.w. und schließt mit den Worten: Gelobt u.s.w., der du des Bundes gedenkst; in diesem Gebete werden alle Engel genannt, welche über das Blasen gesetzt sind. Nach der ersten Abteilung betet die ganze Gemeinde gleichfalls das Gebet Jehi Razon. Nach  der zweiten Abteilung wird Engel  Thartiel  gebetet, das Blasen auf einen Vorhang zu sticken und solches dem Engel Jeschua, welcher auch Metatron heißt oder der Herr des Angesichts, dass dieser den Vorhang Gott vor das Angesicht hängen soll, damit er ihnen gnädig sein möge. Nach der dritten Abteilung wird wieder das Gebet Jehi Razon gesprochen und zu allen Engeln gebetet. Der Vorsänger, der Blaser und überhaupt alle Hausväter müssen an diesen beiden Tagen, ebenso an Jom Kippur   in ihren weißen Sterbekitteln  (in denen man beerdigt wird) und mit Mützen, in der Synagoge erscheinen (diese Kittel müssen sie auch überwerfen an den zwei Pessachabenden während des ganzen   Szeder). Einen solchen Kittel nebst Schärpe und Mütze, nebst einem prachtvollen Talith, muss jede Braut ihrem Bräutigam bei der Hochzeit schenken.
 In dem  Mussafgebt wird bei gewissen Stellen (welche in den Gebetbüchern Machor angedeutet sind) noch in dreimaligen Abteilungen geblasen, das erste Mal 1, 2, 3, 4, das zweite Mal 1, 2, 1, und das dritte Mal 1, 2, 1, aber nicht wiederholt. Dieses Blasen darf der Vorsänger nicht verrichten, damit er sich nicht irre, sondern der dazu bestimmte Bläser, dem dann abermals die Art des Blasens erst vorgesagt wird. Fällt ein Tag von Rosch Haschanah auf einen Shabbath, so wird nicht geblasen, auch im Gebet dessen gar nicht gedacht. Wer sich für das Vorsingen oder Blasen an Rosch Haschanah bezahlen lässt, der hat keinen Segen von diesem Gelde. Das Schofar (Horn) muß von einem Widder, nicht von einer Kuh oder von einem unreinen Tiere sein. Raubt Jemand ein Schofar und bläst damit, so hat er diese Pflicht (des Blasens) erfüllt, obschon der Eigentümer desselben es noch nicht verloren gab und noch Hoffnung hat, es wieder zu bekommen.
 Wer bei Nacht Schofar bläst, hat die Pflicht nicht erfüllt, denn diese Handlung muss bei Tage geschehen. Die Zeit dazu ist von Sonnenaufgang an; hat Jemand nach Aufgang der Morgenröte geblasen, so hat er die Pflicht auch erfüllt; hat Jemand die Hälfte des Tones vor und die andere Hälfte nach Aufgang der Morgenröte gehört, so hat er die Pflicht nicht erfüllt. Neun Töne muss man hören, um die Pflicht erfüllt zu haben; hat man diese neun Töne in neun Stunden bei Tage gehört, sogar von neun verschiedenen Menschen, von einem eine Tekiah, von dem anderen wieder eine Teruah u.s.w.,  so hat man die Pflicht auch erfüllt u.s.w. Wem die Pflicht, Blasen zu hören, nicht geboten ist z.B. ein Taubstummer, Blödsinniger, Unmündiger, der kann mit seinem Blasen Niemand von der Pflicht, das Blasen zu hören, befreien. Wer sich übt im blasen, um gut blasen zu können, der hat die Pflicht damit noch nicht erfüllt, auch ein anderer, der solches Üben gehört hat, ist dadurch von der Pflicht nicht schon befreit worden. Weiber sind nicht verpflichtet, Blasen zu hören, weil dies ein Gebot ist,welches von einer gewissen Zeit abhängt. Der Gebrauch ist aber, dass auch Weiber dieses Blasen mit anhören, sie können daher auch selbst  blasen und den Segen darüber sprechen; auch kann ein Mann durch sein Blasen, wenn er selbst schon geblasen hat, die Weiber von der Pflicht befreien, d.h. dies Blasen ist genügend für sie; er darf den Segen nicht dabei sprechen u.s.w.
 Neunmal muss, wie schon erwähnt, ein Jeder blasen oder Blasen hören, und zwar weil beim Jubeljahr (alle 50 Jahre) das Wort Teruah steht und bei Neujahr steht dies Wort dreimal und einer jeden Teruah muss ein schlichter Ton (Tekiah) vor- und nachgeblasen werden, deshalb müssen neun Töne geblasen werden: 1, 3, 1,  1, 2, 1 und 1, 2, 1. Da wir nun ferner nicht wissen, was die Schrift unter dem Worte Teruah versteht, ob es dasjenige, was wir Teruah oder was wir Schebarim nennen (siehe oben) oder ob dies Beides zugleich ist, so muss man, um sicher zu gehen,  nach oben beschriebener Art blasen, nämlich: dreimal 1, 2, 3, 4, dreimal 1, 2, 1, und dreimal 1, 3, 1. Die Dauer der Tekiah ist wie die der Teruah, nämlich drei Stöse ins Horn, deshalb darf man die Schebarim auch nicht zu lange blasen, d.h. bei einem jeden Scheber (Bruch, abgebrochen) drei Stöße, also die Schebarim in Allem neun abgebrochenen Stöße u.s.w.
 Die Segensprüche am Neujahr und Jom kippur müssen alle gesprochen werden, weiß aber Jemand nicht alle, nur einen Teil von ihnen, so soll er lieber gar nicht beten. ebenso das Blasen, man muss wenigstens eine Abteilung zu blasen verstehen. Versteht Jemand das Blasen nicht und auch nicht das Mussafgebet zu beten (wohnt er allein, wo keine Synagoge ist) aber hat er zwei Städte in der Nähe, in einer versteht man das Blasen, aber nicht das Mussafgebet zu beten, und  in der anderen Stadt ist der Fall umgekehrt, so muss er in die erste Stadt gehen. Ist aber Zeit genug, so dass er, wenn er in der zweiten Stadt das Gebet mit anhört, doch in der ersten noch das Blasen auch Mitanhören kann, so muss er erst in die zweite gehen, denn zum Blasenhören hat er den ganzen Tag Zeit, nicht so zum Musaffgebet. Nach dem Gebet werden noch 30 Töne geblasen, nämlich dreimal 1, 2, 3, 4, dreimal 1, 2, 1, und dreimal 1, 3, 1; nach diesem Blasen darf man an diesem Tage nicht mehr blasen.
 Am Rosch Haschanah, ebenso an dem Shabbath, der in den zehn Bußtagen fällt, darf man nicht fasten, sondern man isst, trinkt und freut sich, aber man soll deshalb sich nicht voll und dick essen, damit man nicht leichtfertig werde und die Furcht Gottes immer bleibt. – In einigen Städten hat man die Tradition: dass, wer an Rosch Haschanah gewöhnlich fastet und diese Gewohnheit ändert und nicht fastet, das Ende des Jahres nicht mehr erlebt. Wer sich aber nicht fürchtet, braucht nicht mehr zu fasten (an Rosch Haschanah), er muss sich jedoch, weil es ein Gelübde ist, davon durch Gelehrte entbinden lassen. Hat Jemand einmal an Rosch Haschanah den ersten Tag gefastet, eines bösen Traumes wegen, so muss er, so lange er lebt, alle beiden Tage des Rosch Haschanah fasten (wenn er aber keine furcht deshalb hat, so hat er es nicht nötig); war aber der böse Traum am zweiten Tage, so braucht er nur, so lange er lebt, am zweiten Tag zu fasten, er braucht aber deshalb nicht noch einmal nach dem Feste zu fasten, weil er an Rosch Haschanah gefastet, sogar wenn es ein Sabbathtag ist, indem es nach einigen Rabbinern sogar löblich ist, an Rosch Haschanah zu fasten. – Wenn ein Huhn am ersten Tag von Rosch Haschanah ein Ei gelegt hat, so darf dasselbe am zweiten Tage nicht gegessen werden; ebenso darf Alles, was am ersten Tag gefangen wird, Tier, Fische oder was an Baumfrüchten durch einen Nichtjuden abgegriffen wird, am zweiten Tage nicht gegessen werden. – In der zweiten Nacht von Rosch Haschanah muss man beim Kidusch ein neues Kleid anziehen oder eine neue Frucht essen, damit man den Lobspruch: der du uns diese Zeit erleben ließest! sprechen könne; ist keines von beiden vorhanden, so soll man diesen Lobspruch doch sagen; am ersten Tage sagt man diesen Lobspruch beim Schofarblasen. Am Tage nach Rosch  Haschanah, den dritten Tage des Monats, ist wie schon erwähnt, ein Hauptfasttag, an welchem die ganze Gemeinde fasten muss. Die ganzen sieben Tage zwischen  Rosch Haschanah und Jom Kippur, (den 10. d. M.)  betet und fleht man sehr viel; in dieser Zeit wird auch Niemand mit der Strafe des Bannes belegt; man lässt auch niemanden einen Eid beim Gericht schwören. Das Gebet beim Erscheinen des neuen Mondes spricht man am Abend, wenn der Jom Kippur vorbei ist, beim Ausgang aus der Synagoge, bevor man etwas genießt. Wer das ganze Jahr Brot von nichtjüdischen Bäckern isst, soll sich wenigstens in den zehn Bußtagen dessen enthalten.