Schir ha-schirim - Hohes Lied
Posted 5 yrs ago
„Die herrlichste Sammlung Liebeslieder, die Gott erschaffen hat.“
und
„Das Zarteste und Unnachahmlichste, was uns von Ausdruck leidenschaftlicher, anmutiger Liebe zugekommen“
Ob man das Hohelied eher als einheitliche Komposition oder eher als Liedersammlung ansehen soll, ist umstritten. Jedenfalls treten wechselweise ein Mann, eine Frau und eine Art Chor als Sprecher auf. Der Mann wird mit Salomon identifiziert (die Zuschreibung im Gedicht ist unklar; dort wo der Name „Salomon“ fällt, muss dies nicht der männliche Sprecher sein), der Name der Frau ist Sulamith.
Seit dem Mittelalter wird das Hohelied in acht Kapitel unterteilt.
Diese Interpretation wurde innerhalb des Judentums besonders entschieden von Rabbi Akiba im 2. Jahrhundert betrieben. Er interpretierte das Lied als eine Darstellung der Beziehung zwischen Gott und dem Volk Israel. Folglich verurteilte er entschieden eine weltliche, erotische Auslegung und einen entsprechenden gesanglichen Vortrag des Liedes. Diese Interpretation Akibas war über Jahrhunderte hinweg dominant.[1] In ähnlicher Weise deuteten ihn auch der Targum zum Hohelied zwischen 700 und 900 nach Christus, sowie spätere mittelalterliche Rabbiner wie Saadia Gaon, Schlomo ben Jizchak, und Abraham ben Meir ibn Esra.