V. 13. Die du wohnst in den Gärten, Gefährten horchen deiner Stimme, lass mich hören

V. 13. Die du wohnst in den Gärten, Gefährten horchen deiner Stimme, lass mich hören.
Gleich einem König, nahm R. Nathan im Namen des R. Acha als Beispiel an, welcher gegen seine Diener erzürnt war und sie in ein Gefängnis (]ylvq tyb eig. Zellenhaus) einsperren ließ. Was tat er? Er nahm seine Hofleute (Fürsten) und Dienerschaft und ging dahin, um zu hören, was die Eingekerkerten wohl sprechen würden. Sie sprachen: Unser Herr König, unser Ruhm, unser Leben! möge unserm Herrn König nichts in der Welt fehlen! Erhebt lauter eure Stimmen, meine Kinder! damit euch eure Mitgefangenen hören. So arbeiten auch die Israeliten eine ganze Woche hindurch, am Shabbath aber stehen sie früh auf und kommen in die Synagoge, lesen da das Schema, treten vor die Lade hin, lesen im Gesetze und am Schlusse in einem Propheten. Da spricht Gott: Meine Kinder! erhebt lauter eure Stimmen, damit es eure Genossen, die Erzengel, auch hören. Nehmt euch in Acht, dass ihr euch einander nicht hasset, nicht beeifert, sinnt nicht Übles aufeinander, beschämt euch nicht, beneidet euch nicht, damit die Erzengel vor Gott nicht sprechen können: Herr der Welt! die Israeliten beschäftigen sich mit dem Gesetze, aber es ist dabei Feindschaft, Neid, Hass und Zwiespalt unter ihnen. Darum haltet es in Einigkeit. Bar Kapra sagte: Warum nennt Gott die Dienstengel Genossen? Weil unter ihnen keine Feindschaft, Eifersucht, Hass, Neid, Spaltung und Zwietracht vorkommt.
Oder: Wenn die Israeliten in die Synagoge kommen und daselbst den Abschnitt Schema mit Andacht und Aufmerksamkeit einstimmig und einmütig lesen, so dass sie eine Genossenschaft heißen können, dann horchen wir, spricht Gott, ich und meine Familie auf deine Stimme, wenn aber die Israeliten das Schema mit Verwirrung der Gedanken lesen, der eine schickt es voraus und der andere lässt es nachfolgen und sie richten nicht die Gedanken auf das Lesen des Schema, dann ruft der heilige Geist und spricht: