V: 15. Fanget uns die Füchse, die kleinen Füchse

V: 15. Fanget uns die Füchse, die kleinen Füchse.
Gott vergleicht die Reiche mit nichts anderem als mit Feuer s. Ezech. 15, 7, die Ägypter mit nichts anderem als mit etwas, was  entzündbar ist s. Jes. 43, 17; oder er vergleicht die Reiche mit Silber und Gold s. Dan. 2, 32 und die Ägypter mit Blei s. Ex. 15 10;  oder er vergleicht die Reiche mit Zedern s. Ezech. 31, 3 vergl. Amos  2, 19 und die Ägypter mit Stoppeln s. Ex. 15, 7; oder er vergleicht  die Reiche mit wilden Tieren s. Dan. 7, 3 und die Ägypter mit  den Füchsen s. hier, weil jene, wie R. Eleasar im Namen des R. Simeon bemerkt, so listig waren wie diese. Wie der Fuchs hinter sich sieht, so blickten auch die Ägypter hinter sich, sie sprachen nämlich: Wodurch sollen wir die Israeliten hinrichten? Durch Feuer?  Gott straft mit Feuer s. Jes. 66, 16. Mit dem Schwert? Mit ihm  straft er alles Fleisch s. das. Wir wollen sie durch Wasser hinrichten, denn Gott hat geschworen, dass er keine Flut mehr über  die Welt bringen will s. Jes. 54, 9. Da sprach Gott zu ihnen: Bei eurem Leben! ich werde jeden von euch durch die Flut hinraffen  s. Ps. 63, 11, ich werde diese Frevler durchs Schwert hinraffen, sie sollen den Füchsen zur Beute werden. Gott sprach: Diese Gabe soll für die Füchse bestimmt sein. Das erste Mal ist das Wort  ,ylivs plene mit v, das zweite Mal defektive ohne v geschrieben, damit soll angedeutet sein, dass sie in die hohle Hand des Meeres  fahren werden. R. Tanchuma sagte im Namen des R. Jehuda bar  R. Simon: Es steht Jes. 43, 16. 17 geschrieben: „Der im Meere Weg  macht“, das ist nicht eine schwere Art, „und in starken Wassern  Bahn“, das ist auch keine schwere Art, das ist aber eine schwere  Art, „der herausbringt Wagen und Ross, Heer und Kriegsmacht,  dass sie auf einem Haufen daliegen.“
R. Judan sagte: Er (Gott) täuschte die Jagd (die Jäger) auf  eine große Weise; sie (die Ägypter) stellten zwar nach, aber die  albernen Verfolger wurden gefangen.
R. Chanan sagte: Was taten die braven und sittenreinen israelitischen Frauen?“ Sie nahmen ihre Kinder und verbargen sie in Höhlen. Die  ruchlosen Ägypter nahmen ihre kleinen Kinder und brachten sie  in die Häuser der Israeliten, stachen sie, dass sie weinten, das  israelitische Kind hörte das weinende Kind und weinte mit ihm. Sie  ergriffen nun dieselben und warfen sie in den Fluss, was hier gesagt  wird: „Sie fingen uns die Füchse“ und bewahrten sie, um sie in  den Nil zu werfen. Wie viele Kinder wurden im Nil ertränkt?  Zehntausend s. Ezech. 16, 7, nach R. Levi 600000 s. Num. 11, 21.  Was taten die Ägypter? Sie holten ihre Kinder aus den Schulen  und schickten sie in die Badeanstalten, und sie sahen nach, welche  Israelitin schwanger war, die schrieben sie auf, kehrten zu ihren  Vorstehern (Vätern) zurück und berichteten: Diese Frau wird in drei  Monaten, jene in vier Monaten, eine andere in fünf Monaten gebären. Nach dieser Berechnung nahmen sie dann die Säuglinge  von der Mutter Brust und warfen sie in den Fluss, darum heißt es  auch hier: „Sie fingen uns Füchse, kleine Füchse.“ Es heißt nicht:  Sie ergriffen uns und brachten uns um, sondern: sie ergriffen uns,  dass sie uns für den Fluss bewahrten (aufsparten).
R. Judan will unter den kleinen Füchsen Esau und seine Heerführer verstanden wissen, weil jener der Kleine genannt wird s. Obadja 5. 2. R. Simeon ben Eleasar machte es durch das Gleichniss von einem Lande deutlich, welches einen Spatelträger dem König erzeugte und woselbst auch eine Frau lebte, die einen Zwerg gebar, welchen sie aber schnellfüßiger Riese nannte. Sie sagte: Mein Sohn ist Makrolaphros und ihr stellt ihn nicht als Spatelträger an? Allein man wandte ihr dagegen ein: Wenn er auch in deinen Augen als Makrolaphros erscheint, wir halten ihn doch für den kleinsten der Zwerge. So  sprach auch Gott in Bezug auf den ruchlosen Esau: Obgleich sein Vater ihn den Grossen nannte s. Gen. 27, 1, ebenso auch seine Mutter s. das. 5. 15, obgleich er also in euren Augen groß ist,  in meinen Augen ist er klein, wie es heißt Obadja 5. 2: „Siehe, klein habe ich dich gemacht unter den Völkern und sehr verachtet.“  Und wenn er auch wirklich groß sein sollte, so gilt das Sprichwort: Wie der Ochs, so der Schlächter s. Jes. 34, 6.
Die Weinbergsverderber.
Hierunter sind die Israeliten zu verstehen, wie es heißt Jes.  5, 7: „Denn ein Weinberg des Ewigen Zebaoth ist das Haus Israel.“  
unsere Weinberge knospen, wie Micha 7, 1 geschrieben steht: „Es ist keine Traube zu essen, keine Frühfeige, wonach mich  gelüstet.“
R. Berachja versteht unter „den kleinen Füchsen“ die vier  Reiche s. Prov. 30, 24, unter den „Weinbergsverderbern“ die Israeliten, wie es heißt: „Ein Weinberg des Ewigen Zebaoth ist das Haus Israel“ und zu den Worten „unsere Weinberge knospen“ bemerkt er: Wer hat verursacht, dass unsere Weinberge unreife Beeren ansetzen? „Weil ich“, spricht Gott, „unter ihnen einen Mann  suchte, der eine Mauer errichtete, aber keinen fand“ s. Ezech. 22, 30,  außer Noach, Daniel und Hiob.