V. 8. Unsere Schwester ist noch klein

V. 8. Unsere Schwester ist noch klein d. i.
Israel. R. Asarja sagte im Namen des R. Jehuda bar Simon: Einst werden alle Schutzherren der Völker der Welt die Israeliten vor Gott anklagen und sprechen: Herr der Welt! die Israeliten haben ebenso wie andere Völker sich der Abgötterei und Wollust ergeben und Blut vergossen, wie kommt es, dass sie nicht auch wie diese in die Hölle fahren? Weil sie mir, antwortet ihnen Gott, wie eine kleine Schwester erscheinen.  Sowie man dem kleinen Kinde alles, was es tut, nachsieht, weil es eben klein ist, ebenso verhält es sich auch mit den Israeliten. So sehr sie sich auch das ganze Jahr hindurch mit ihren Sünden besudeln, der Versöhnungstag sühnt sie s. Lev. 16, 30.
R. Berachja deutete den Vers auf unsern Vater Abraham, der, obwohl er einzig war, doch das Land in Besitz nahm s. Ezech. 33, 24 und eine Annäherung unter den Weltbewohnern mit Gott zu bewerkstelligen suchte. Nach R. Bar Kapra war Abraham wie einer, der ein zerrissenes Kleid zusammennäht. Als er noch klein war, beschäftigte er sich schon mit der Ausübung religiöser Pflichten und guten Werke.
und hat noch keine Brüste d. i. er war noch nicht reif für Pflichterfüllung und fromme Werktätigkeit.
Was tun wir mit unserer Schwester an dem Tage, wo um sie geworben wird? d. i. an dem Tage, an welchem der ruchlose Nimrod befahl, den Abraham in den Glutofen zu werfen.