V. 4. streckte mein Geliebter seine Hand durchs Gitter

V. 4. streckte mein Geliebter seine Hand durchs Gitter.
R. Abba bar Kahana sagte: Das Loch ist doch zu nichts anderem nütze, als kriechendes Gewürm groß zu ziehen? Allein die Gemeinde Israel spricht hier zu Gott: Herr der Welt! wäre es nicht besser gewesen, wenn du mir alle Wunder, die du an mir durch Koresch getan, durch Daniel oder durch sonst einen gerechten Mann erwiesen hättest? und dennoch
war mein Inneres für ihn.
R. Asarja sagte: Gott spricht: Ich meine es gut, ihr sagt: „Mein Inneres ist für ihn“, auch ich sage Jerem. 4, 19: „Mein Inneres, mein Inneres.“
Oder: „Mein Kleid habe ich ausgezogen.“ R. Jochanan sagte im Namen des Resch Lakisch: Selbst die Einfältigste versteht ihr Kleid aus- und anzuziehen, und du sagst: ich habe mein Kleid ausgezogen, wie soll ich es wieder anziehen? Allein der Schlaf der Festversammlung war angenehm (süß), die Nacht kurz, und man wurde nicht, wie R. Judan bemerkte, von Flöhen zerstochen. „Ich habe meine Füße rein gewaschen“ vom Unrat des Götzendienstes, es war mir wohlbekannt, dass der Staub dieses Ortes mich dazu verleiten werde, dennoch „streckte mein Geliebter seine Hand durchs Gitter“, wie ein Armer, sagte R. Ami, der Almosen heischt, bei alledem aber „schlägt für ihn mein Herz“, und er spricht zu mir Jerem. 31, 20: „Mein Herz schlägt für ihn, ich erbarme mich seiner, spricht der Ewige.“